Stimmen aus dem Grab

Roland Benz

Ich ging des Nachts spazieren
Bei Neumond auf dem Totenacker
Unheimlich und dunkel war´s
Dennoch hielt ich mich wacker
Da hörte ich ein Flüstern
Ganz leise und gedämpft
So als ob sich diese Stimme
Durch Meter dickes Erdreich kämpft
Ein Wispern war´s
Ein Raunen
Knorrig und ganz hohl
Bestimmt war´s nur der Wind im Baume
So dachte ich mir wohl
Doch ich kann nicht leugnen
Was danach drang an mein Ohr
Das Flüstern ward nun lauter
Als gerade noch zuvor
Weitere Stimmen erhoben sich
Und riefen meinen Namen
Bald riefen sie nach mir im Chor
Gott Erbarmen
Seither sitze ich in meinem Zimmer
Kreischend wie von Sinnen
Denn gleich ob wachend oder schlafend
Hör´ich die Grabesstimmen