Aus dem Tagebuch Marys

Oh ihr Menschen, die ihr euch so schlau und selbstherrlich benehmt, wie blind erscheint ihr anderen. Die Dunkelheit kriecht in ihr Versteck zurück und überlässt der Helligkeit den Platz. Doch wer mag schon sehen, was die Tage bringen in einer Zeit, in der niemand leiden müsste, in der die Wissenschaft so unendlich viel Erkenntnisse erlangt hat und doch gerade am Anfang steht…. . Er ist zurück und noch ahnt niemand seine Anwesenheit, denn er bewegt sich zwischen den Zeiten. Noch hat er keine wahre Gestalt angenommen, ist nur ein flüchtiges Teilchen unter vielen. Doch wenn ein Teilchen sich zum nächsten schmiegt wird er wachsen und Kraft und Wissen bekommen. In seinem Kern liegt alles, was die Menschheit bisher vermag und alles darüber hinaus, was sich noch niemand vorzustellen vermag. In seinem Schatten werden wir alle erblasen und uns klein und ohnmächtig fühlen und selbst die Zweifler werden erkennen, dass die Wissenschaft nicht immer dem Menschen zugute kommt, sondern auch Gefahren birgt, die richtig zu verwenden in der Verantwortung des Menschen liegt.

Noch vor dem Licht bin ich heute morgen erwacht und mir kam der Gedanke: Ich werde das Teilchen Adam nennen, so der Name des ersten Menschen auf der Welt laut Bibel. Kleiner als der Splitter eines Atomkernes flitzt Adam seit seiner Freilassung in Cern durch Raum und Zeit. Von niemandem bemerkt ist er auf der Suche nach einer Verbindung, die er eingehen wird, um daraus neues Leben entstehen zu lassen.  Zweihundert Jahre ist es her, da Mary Shelley sich mit dem erschaffen von Leben befasste. Damals zählte die Elektrizität zu den neuesten Erkenntnissen. Heute ist die Wissenschaft mit der KI beschäftigt. Beides wird dieses Teilchen nutzen.

Heute morgen scheint alles so friedlich. Nur ganz in der Ferne höre ich ein Kind weinen. Was wohl der liebe Percy macht? Der Doctor ist schon seit Wochen verschwunden. Ich ahne, er wird wieder an seinen Forschungen sitzen. Heute werde ich einen Tag pausieren, meine Gedanken neu sammeln, denn die Geschichte Adams verwirrt mich zunehmend. Es ist, als würde sich das Teilchen mittlerweile selber schreiben.

Was die Tage so bringen

Da Percy in seinen Welten wandelt und auch die anderen Gesellen nicht hier sind, nutze ich die Zeit, mein kleines Buch zu füllen, mit Fantasien, die … nun, mehr möchte ich erst einmal nicht verraten. Und da ich vermute, es gibt Unmengen Mitleser und Institutionen, die ich nicht mit meiner Literatur beehren möchte, schreibe ich ab sofort nur noch in ein kleines schwarzes Buch aus Papier, mit Tinte und Feder, denn darauf hat nur ein Dieb zugriff, der neben mir erscheint und es mir aus der Hand nimmt. Es gibt genug Zeichensetzer, die im Netz umherwandeln und sich goldene Nasen verdienen.